Chronik

 

1904

Am 11.11. wird in der Wirtschaft "Zur Eisenbahn" vom dortigen Stammtisch-Gesangverein "Quaksdorf Neu-Böhringen" in einer närrischen Versammlung die Schaffung eines selbständigen Stadtteiles proklamiert. Als Bürgermeister wird Dominik Weber ausgerufen.

 

1905

Am schmutzige Dunschdig erste offizielle Bürgerversammlung mit Bestätigung des närrischen Gemeindeparlamentes.

 

1906

Die Neu-Böhringer gründen den Gesangverein "Keuchhusten".

 

1910

Der "FC Neu-Böhringen" wird ins Leben gerufen. Der Stadtgarten' an der Fittingstraße wird eröffnet.

 

1918

Während des 1. Weltkrieges Verkauf der Wirtschaft "Zur Eisenbahn" an die Fitting-Fabrik. Die Andenken und Insignien des Narrenvereins gehen in den Besitz des Gesangvereins "Liederkranz" über.

 

1920

Erste Fasnacht nach dem Krieg, neue Gemeindebeiz ist die Gaststätte "Hegau", wo sich schon seit 1914 ein Narrenbaumloch befindet.

 

1921

Für die Darstellung des Umzugsmotto "Verfehlte Politik bei der Fleischbeschaffung" wird den Neu-Böhringern hohes Lob vom damaligen Bürgermeister der Stadt Singen Dr. Jägler gezollt.

 

1923

Aufgrund der Inflation nur sehr geringe Beteiligung an der Fasnacht, es war "so gut wie nichts los".

 

1924

Am schmutzige Dunschdig wird der Chronist Franz Martin gegen seinen Willen zum Bürgermeister gewählt. Umzugsmotto: "Auswanderung der Neu-Böhringer nach Argentinien um dort Arbeit zu suchen".

 

1925

Der Umzug steht unter dem Motto "Ende der Wohnungsnot" im Anschluss daran werden 308 Würste und 350 Wecken an Kinder verteilt. Am 1. August beschließen die Mitglieder den Eintrag ins Vereinsregister, der aber noch lange auf sich warten lässt. Die von Bürgermeister Martin vorgelegte Satzung wird angenommen und hat in einigen Punkten noch heute Gültigkeit. Der Jahresbeitrag beläuft sich auf 1,20 Mark.

 

1926

Auf höheren Beschluss wird das Fasnachtstreiben untersagt.

 

1935

Bis zu dieser Fasnacht haben sich die Neu-Böhringer aktiv an allen Singener Umzügen beteiligt. Wegen der politischen Verhältnisse weigert sich der Verein, sich das Fasnetmachen diktieren zu lassen, und stellt seine offizielle Beteiligung ein.

 

1948

Fotos und Kassenbelege dokumentieren fasnächtliche Aktivitäten in Neu-Böhringen

 

1949

Erste Bürgerversammlung nach dem Krieg im "Hegau", zum Bürgermeister wird Gottlieb Schuhmacher, zum Vorsitzenden Franz Martin gewählt.

 

1950

Erste Ausgabe der Narrenzeitung "Neuböhringer Echo". Am 14.10. wird eine neue Satzung beschlossen, der Eintrag ins Vereinsregister findet am 4. Januar 1951 statt.

 

1952

Gottlieb Schuhmacher räumt aus gesundheitlichen Gründen seinen Amtssessel. Sein Nachfolger als Bürgermeister wird Josef Limberger. Franz Martin wird zum Ehrenbürger Neu-Böhringens ernannt.

 

1953

Fünf Hansele-Kostüme bereichern das Bild der Neu-Böhringer, sechs weitere folgen bis zur Fasnacht 1954.

 

1954

Das Kostüm der Bajazzos und den Bajaderen ist fertig gestellt und wird mit großem Erfolg an den Umzügen präsentiert. Zuvor wird der "Adler" zur neuen Narrenbeiz, da es während einer Bürgerversammlung zu unüberbrückbaren Differenzen mit den Wirtsleuten vom "Hegau" kommt.

 

Bajazzos zu Pferd

 

1955

Limberger stellt am 15. Januar sein Amt zur Verfügung, das nun von Karl Leibach kommissarisch bekleidet wird. Trotz dieses wenig erfreulichen Auftaktes wird das 50jährige Jubiläum ein voller Erfolg. U.a. wird die Fahne, die noch heute den Verein bei Umzügen anführt, von den Narreneltern der Poppele-Zunft, August Ehinger und Hannes Bliestle, geweiht. Entworfen und gefertigt hat die Vereinsfahne Werner Borrmann. Anlässlich der Generalversammlung nach der Fasnacht wird Eugen Dufner zum Bürgermeister, Karl Leibach zum Stellvertreter gewählt. Gründung der "Interessengemeinschaft Singener Narrenvereine" (später die "Vereinigten Singener Narrengesellschaften"), der Eugen Dufner als erster Präsident vorsteht. Willi Karstens, Dirigent des Musikvereins "Harmonie", komponiert den Neu-Böhringer Narrenmarsch, den Text steuern Eugen Dufner und Heinrich Wüst bei.

 

1956

Willi Karstens komponierte den Neu-Böhringer Narrenmarsch. Den Text steuerten Eugen Dufner und Heinrich Wüst bei.

 

1958

Dem Kassierer werden Unregelmäßigkeiten in der Kassenführung vorgeworfen, was nach der Fasnacht zu dessen Ausschluss führt.

 

1959

Wahl des bisherigen 2. Vorstands Heinrich Wüst zum Bürgermeister. Eugen Dufner wird zum Ehrenpräsidenten ernannt.

 

1960

Karl Metzger wird zum neuen Bürgermeister gewählt.

 

1962

Für die Bürgerinnen wird ein neues Kostüm vorgestellt.

 

1965

Am 12. Februar wird der 60. Geburtstag im "Adler-Saal" gefeiert.

 

1966

Für den nicht mehr kandidierenden Metzger übernimmt Hans Bötel die Amtsgeschäfte des Bürgermeisters.

 

1968

Neuer Bürgermeister von Neu-Böhringen wird Lothar Braun. Karl Metzger und Hans Bötel werden Ehrenmitglieder.

 

1972

Robert Kramer führt jetzt den Verein als Vorstand. Narrenrat und Bürgerin stellen an Martini ihr neues Kostüm vor.

 

1974

Die Bürgergesellen erhalten neue Kutten.

 

1975

Der Jubiläumsabend zum 70. Geburtstag findet am 18. Januar in der Scheffelhalle statt. Zu Ehrenmitgliedern werden Frida Braun, Anna Schneider, Heinrich Blum, Werner Hofmeier, Wilhelm Städele und Heinrich Wüst ernannt, zu Ehrenelfern Oberbürgermeister Friedhelm Möhrle und Präsident Kurt Schweizer von den "Vereinigten Singener Narrengesellschaften". Das Kostüm des Bajazzos lebt wieder neu auf, getragen wird es vom Narrensamen.

 

1977

Austritt aus den "Vereinigten Singener Narrengesellschaften", Beitritt zur Narrenvereinigung Hegau Bodensee.

 

1978

Am 11.11. wird das neu geschaffene Katzenkostüm vorgestellt, Schnitzer der Holzmaske ist Emil Werwein aus Friedingen.

 

1979

Der Narrenverein Neu-Böhringen gibt eine eigene Narrenzeitung heraus, die den Namen "Katzenschnauze" trägt.

 

1980

Am 25. Januar erfolgt die Aufnahme als Vollmitglied in die Narrenvereinigung Hegau-Bodensee, unsere Göttizunft ist der Narrenverein "Burg Rosenegg" aus Rielasingen. Aufführung eines Katzentanzes. Der Narrenrat erhält einen neuen Umhang, die Hansele bekommen ihren neuen mit Blätzle besetzten Kopf. Das Fasnachtsmuseum Schloss Langenstein erhält ein Katzenkostüm als Leihgabe.

 

1981

Ein vereinseigener Spielmannszug wird ins Leben gerufen und scheitert im Laufe des Jahres. Die Narrenzeitung erscheint mit einer Skandalausgabe, zumindest regt sich die Presse darüber auf, die Zeitung wird absatzmäßig ein Hit, und der Redakteur nimmt seinen Hut. Am Hohentwielfest-Umzug beteiligt sich der Verein mit einer Gruppe "Arbeiterinnen um die Jahrhundertwende". Einsetzung der Geschäftsführenden Vorstandschaft.

 

1982

Vom 22. bis 24. Januar veranstalten die Chrüzer-Brötli-Zunft Überlingen a.R., der Narrenverein Kä-Stock Friedingen und der Narrenverein Neu-Böhringen den alle vier Jahre stattfindenden Großen Narrentag der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee. Der Umzug am Sonntag umfasst 109 Gruppen mit über 10000 Teilnehmern. Am schmutzige Dunschdig sorgt der neue Wirt der Gaststätte "Adler" für ein unrühmliches Ende des Lumpenballes. Die restlichen Veranstaltungen finden improvisiert im "FC-04-Clubheim" und im "Waldblick" statt.

 

1983

Nachdem es jahrelang kein Bajazzo-Kostüm für Erwachsene gegeben hat, tritt ein Bajazzo in Eulenspiegel-Manier auf und hält den Anwesenden den Spiegel vor. Für einige Kinder werden kleine Katzenkostüme bewilligt.

 

1984

Rückkehr ins Gasthaus "Adler". Die Geldbeutelwäsche am Aschermittwoch wird in Neu-Böhringen zu neuem Leben erweckt.

 

1985

Die Bürgerinnen erhalten ein neues, aber zeitloses Kostüm. Nun befinden sich auch ein Hansele- und ein Bajazzokostüm auf Schloss Langenstein. Erstmals erscheint das Vereinsnachrichtenblatt "Katzen-Kurier".

 

Norbert bei der Geldbeutelwäsche

Norbert bei der Geldbeutelwäsche

 

1986

Die Schaffung eines vereinseigenen Fanfarenzuges wird einstimmig abgelehnt, die Musiker gründen daraufhin den späteren "Fanfarenzug Hohentwiel". Am 16. März hält die Narrenvereinigung Hegau-Bodensee ihren Frühjahrskonvent in der Waldeck-Turnhalle ab. Für den Hohentwielfest-Umzug wird ein Modell des, Gütterli-Hüsli' gefertigt. Eine zweite Umzugsgruppe stellt die "Kampflose Übergabe der Festung Hohentwiel an die Franzosen" dar.

 

1987

Schließen der Waldeck-Schule am schmutzige Dunschdig durch eine Abordnung des Narrenverein Neu-Böhringen zusammen mit der Guggemusik "Los Crawallos".

 

1988

Robert Kramer gibt sein Amt als Bürgermeister ab, sein Nachfolger wird Dieter Matschke. Der vorherige Vorstand darf sich jetzt Ehrenbürgermeister nennen, ihm wird die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen.

 

1989

Der erste Dreikönigsfrühschoppen bringt einen Vortrag von Dr. Jürgen Leibbrand "Der Teufel ist ein Eichhörnchen". Endgültige Übersiedlung des Vereins ins "FC-04-Clubheim". Ernennung von Sigrid Kramer und Harry Wiese zu Ehrenmitgliedern.

 

1990

Einstudierung einer Brauchtumsvorführung, des Hansele-Katzen-Tanzes. Die Feuerwehr fällt wegen eines herrschenden Sturms sämtliche Narrenbäume. Die neue Bürgergesellenkutte wird vorgestellt.

 

1991

Die Fasnet fällt infolge des Golfkriegs aus. Trotzdem wird Eulalia Kunigunde Fasnet in einer der schönsten Fasnetbeerdigungen zu Grabe getragen.

 

Lioba als Eulalia

Lioba als Eulalia

 

1993

Dorle Breinlinger und Hans Lepold werden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Neugestaltung der Vereinssatzung. Die Jugendgruppe wird ins Leben gerufen. Der Vereinsausflug führt zur Walpurgisnacht auf die Leuchtenburg in Kahla Thüringen.

 

1994

Anlässlich seines 60. Geburtstages erhält Hans Lepold die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg verliehen.

 

1995

Am Dreikönigstag referiert der damalige amtierende Narrenrichter Karl Bosch über "Das Hohe Grobgünstige Narrengericht zu Stocken". Der Narrenverein Neu-Böhringen feiert am 28. Januar seinen 90. Geburtstag mit Narrenbaum stellen, mit einem Wortgottesdienst in der Herz-Jesu-Kirche, dem Zunftmeisterempfang im Bürgersaal des Rathauses, einem Nachtumzug und einem Bunten Abend in der Scheffelhalle.

 

1996

6. Januar: zu Besuch in Neu-Böhringen ist die russische Fasnachtsmalerin Natalja Loginowskaja-Kaisler, die einen Kalender mit Fasnachtsmotiven vorstellt.

 

1997

Aufgabe des Lagers im alten Haas & Kellhofer-Areal, da das Gelände von der Stadt Singen für ein Dienstleistungszentrum benötigt wird.

 

1998

Zum Frühschoppen am 6. Januar erscheint der Zunftmeister der Poppele-Zunft, Stephan Glunk, und bereitet den anwesenden Narren viel Freude mit Liedern aus seinen Narrenspiegel-Auftritten. 24. Januar: Bunter Abend in der Turnhalle der Schillerschule.

 

1999

Mit zwei Gruppen ist der Verein am 100-jährigen Stadtjubiläum in der Scheffelstraße vertreten. Der Verein erleidet Schiffbruch in der "FC-04-Gaststätte" und orientiert sich mehr stadteinwärts, an Martini wird die Auferweckung der Fasnet in den "Schäfer Stuben" abgehalten.

 

2000

Eine äußerst humorvolle Vorstellung des "Narrenverein Rattlingen" gibt der Rielasinger Vorstand Roland Schoch am Dreikönigsfrühschoppen. Eine der höchsten Ehrungen der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee wird Ehrenmitglied Hans Lepold zuteil, er wird zum Narrenobristen ernannt. 12. Februar: in der Turnhalle der Schillerschule findet der Bunte Abend statt. Erstmals öffnet der Narrenverein Neu-Böhringen am Fasnachtssamstag eine Besenwirtschaft im Rotkreuzheim an der Hauptstrasse. Damit ist das Bermuda-Dreieck Singens (Zunftschüür - Hohgarten - Rotkreuzheim/Feuerwehr) komplett, wo schon so mancher Fasnachtler abgestürzt ist. Im Juli findet der erste Narrenstammtisch des Narrenverein Neu-Böhringen statt.

 

2001

Der Verein besucht seit diesem Jahr regelmäßig Kindergärten und Grundschulen, um den Kindern die Fasnacht näher zu bringen, was mit viel Spaß verbunden ist. Auch der Besuch der Kinderstation im Hegau-Klinikum wird zum festen Programmpunkt. Bewirtschaftung der Herzogsburg am Burgfest auf dem Hohentwiel.

 

2002

Zum Höhepunkt aller bisherigen Narrentreffen wird die Feier "555 Jahre Fasnacht in Buchen". Der Narrenverein reist mit dem Spielmannszug der Jugendfeuerwehr Rielasingen-Worblingen an und erlebt organisatorisch und stimmungsmäßig ein absolutes Highlight. Seit 1. Oktober hat der Verein bei der Stadt Singen ein Haus auf der Insel Wehrd gepachtet. Hier entsteht in der Folgezeit ein Lager und eine Begegnungsstätte für die Mitglieder des Narrenverein Neu-Böhringen.

 

2003

In der Turnhalle der Schillerschule findet die Jubiläumsveranstaltung "50 Jahre Hansele/25 Jahre Katzen" statt, tags darauf zeigen die Akteure am Bunten Abend ihr Können. Ein weiteres Jubiläum wird gefeiert, die Narrenzeitung "Katzenschnauze" gibt es zum 25. Mal und damit auch den 25. Beitrag der Zuckerlady Emmi Kraus. Die offizielle Einweihung des Vereinsheimes mit dem Namen "Hüsli" findet am 25. September statt.

 

2004

Mit einem tollen Vortrag und viel hintergründigem Humor berichtet der Vorstand des Vereins Fasnachtmuseum Schloss Langenstein Peter Filz am 06.01. über "Die Geschichte des Schlosses und seiner Bewohner". Nach der Fasnacht übergibt der zum Ehrenrat beförderte Dieter Matschke das Vorstands-Zepter an Ulrike Wiese, die erste Bürgermeisterin des Narrenverein Neu-Böhringen.

 

2005

Das Jahr beginnt mit den Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag des Vereins (7. - 9. Januar), in der Scheffelhalle finden ein Fun-Abend, Zunftmeisterempfang und Bunter Abend sowie die Zunftmeistertagung der Hegau-Bodensee Narrenvereinigung statt. Die Frauengruppe erhält einen neuen Umhang.

 

2006

Die Vereinsfahne, die seit 1955 an den Umzügen vorweg getragen wurde, wird durch eine leichtere und moderne Standarte ersetzt. Die alte Fahne wird am 11.11. dem Fasnachtsmuseum Schloss Langenstein übergeben.

 

2007

Der Narrenverein Neu-Böhringen veranstaltet zum 2. Mal einen Bunten Abend in der Scheffelhalle. Das Rotkreuzheim steht als Besenwirtschaft am Fasnachtssamstag nicht mehr zur Verfügung, stattdessen zieht man in die Garagen des DRK-Heims. Die Narrenzeitung Katzenschnauze wird erstmalig im neuen Format gedruckt.

Mit Unterstützung der Sparkassen-Stiftung kann in der Sommerpause des Vereins die Außenfassade in Eigenleistung der Mitglieder neu gestaltet werden.

 

2015

Die Vorstandschaft beschließt das die Bürgerinnen wählen können ob sie ein Frauenkostüm oder eine Kutte tragen möchten.

 

2016

Die Ratskostüme für den aktiven Rat und Ehrenrat (Weste und Umhang) werden mit Hilfe der Sparkassen-Stiftung nach vielen langen Jahren erneuert und umgestaltet.

 

© 2022 NV Neu-Böhringen e.v. Singen am Hohentwiel 1905

Norbert bei der Geldbeutelwäsche

Lioba als Eulalia